Arto Lindsay - «Cuidado Madame»

// Urs Musfeld

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.

Zarte Melodien und expressiver Lärm prägen die Klangwelt von Arto Lindsay.

Der 1953 in Virginia geborene Missionarssohn zog als Kind mit seinen Eltern nach Brasilien und begeisterte sich schon früh für die Musik des Gastlandes. In den späten 1970er-Jahren verschlug es ihn nach New York. Er gehörte zu den Schlüsselfiguren der dortigen Avantgarde-Szene. Bekannt wurde Lindsay mit den Bands DNA , Lounge Lizards, Golden Palominos und Ambitious Lovers –ebenso durch seine unzähligen Kollaborationen, u.a. mit Brian Eno, Marc Ribot, Bill Frisell und Ryuichi Sakamoto. Die Musik des Sängers und Gitarristen verbindet abstrakten Lärm mit Jazz, Funk, Pop und Tropicalismo.

Neues Album

Dreizehn Jahre nach der letzten CD «Salt» ist nun sein achtes Solo-Album «Cuidado Madame» erschienen und wieder zeigt sich der 63-Jährige als Mann der Gegensätze und Experimentierfreude. Beeinflusst von seinen beiden Wohnorten trifft die grelle Hektik New Yorks auf die Lebensfreude und Leichtigkeit Rio De Janeiros. Trance-artige Candomblé-Rhythmen (Candoblé=afro-brasilianische Religion), gespielt auf Atabaque-Trommeln (afro-brasilianische Handtrommeln) bestimmen den Puls. Während die Rhythmen in Brasilien aufgenommen wurden, wurden Texte und Musik in Lindsays Studio in Brooklyn fertiggestellt. Die besondere Mischung aus elektronischen Grooves, sanftem Gesang (portugiesisch und englisch) und Noise-Einsprengseln verleihen «Cuidado Madame» einen zeitgemässen Anstrich.

Urs Musfeld

 Urs Musfeld

SRF «Sounds!»-Musikredaktor von 1980-2017, 
noch immer unterwegs in den unendlichen Weiten des Musik-Dschungels mit dem Ohr für das Besondere.

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