Wolf Parade - «Cry Cry Cry»
// Urs Musfeld
Wolf Parade gehören seit 2003 zu den Indie-Grössen Kanadas. Angeführt von den beiden charismatischen Frontmännern Spencer Krug und Dan Boeckner, die Songwriting und Gesang teilen, kreierten sie auf ihren drei bisherigen CDs eine einzigartige Zusammenstellung von Sounds und Einflüssen.
2011 nahm die Band eine Auszeit. Krug und Boeckner widmeten sich ihren Nebenprojekten Moonface, respektive Handsome Furs, Divine Fits und Operators. Nun meldet sich das Quartett aus Montreal zurück mit der neuen CD «Cry Cry Cry».
In alter Frische
Garniert mit neuen Einfällen und überraschenden Verknüpfungen, entstanden unter dem Eindruck vom Tod von David Bowie und Leonard Cohen und der amerikanischen Präsidentschaftswahl, enthält «Cry Cry Cry» alles, was ein ein gutes Wolf Parade-Album ausmacht: treibender Power Pop im Song «You're dreaming», Synthie-Rock («King of piss and paper»), Hymnen wie das Bowie-eske «Valley boy» - mit den Zeilen: «Are you still a lover boy?/Are you still on the cover or/Did you become a valley boy out there?», ausufernder Prog-Rock («Baby blue») oder Dan Boeckners Huldigung an den Post Punk der späten 70er-Jahre im ersten Teil des sechseinhalb minütigen «Weaponized». Auf «Who are ya» zieht Spencer Krug alle Register, führt Wolf Parade in 60's-Psychedelic-Pop-Gefilde und lässt mit quirligen Keyboards gleichzeitig den Glam-Rock der Sparks aufleben. Zu den weiteren Höhepunkten zählt die kraftvolle Ballade «Flies on the sun», geleitet von Boeckner, sonst eher zuständig für die schnelleren Stücke.
Mit Wolf Parade ist weiterhin zu rechnen.
Live zu sehen sind Wolf Parade am 26. November 2017 in der Kaserne Basel.