Sunday Archives - «Sink»

// Urs Musfeld

Das Geigenspielen hat sich die 23-jährige Brittney Denise Parks selbst beigebracht. Als sie auf Youtube die Violinentechnik von Nordostfrika entdeckte, öffnete sich ihr Blick für die Möglichkeiten des Instruments und ebnete den Weg zum eigenen Sound.

«Sink» heisst die zweite EP, die unter ihrem Pseudonym Sudan Archives erscheint, auch wieder komplett im Alleingang komponiert, produziert und aufgenommen. Die in L.A. ansässige afroamerikanische Musikerin kombiniert ihren unorthodox-rhythmischen Stil mit elektronischen Elementen. Mal nimmt sie den Bogen und streicht, mal zupft und tupft sie mit den Fingern auf den Saiten. Das Ergebnis: synkopische Rhythmen, angereichert mit gesampelten Loops, Synthiebässen und einnehmendem Gesang. Zum Titel «Sink» sagt sie in einem Interview: «Er beschreibt die Art und Weise wie ich möchte, dass meine Musik dich anspricht, sie ist inspiriert von meiner Liebe zu Flüssigkeiten, zu den Bewegungen von Quallen und Wasser».

Die Songs auf «Sink» rufen ein geerdetes, fast schon rückwärts gewandtes Naturbild hervor. Der Klang eines belebten Waldes ist der Lockruf von «Pay attention», bevor man Sudans Archives Aufforderung hört: «Let`s go outside/you know, you know what I like». «This is my light don`t block the sun/this is my seat can`t you tell/this is my time don`t waste it up/this is my land nont for sale», erklärt sie in «Nont for sale» und die Worte der Künstlerin gleiten über die Beats mit der Eleganz der Schwingen einer Möwe im leichten Wind. Die Mischung aus Folk, Afrobeat, R&B und Electronica fühlt sich an wie ein kurzer, belebender Regen bei Sonnenschein.

Sudan Archives ist am 15. Juni 2018 live zu hören am B-Sides Festival auf dem Sonnenberg/Kriens.

 

 

Urs Musfeld

 Urs Musfeld

SRF «Sounds!»-Musikredaktor von 1980-2017, 
noch immer unterwegs in den unendlichen Weiten des Musik-Dschungels mit dem Ohr für das Besondere.

Mehr erfahren

Schreibe einen Kommentar

Was ist die Summe aus 5 und 5?