Diverse - «Sound Of Siam, Vol.1»
// Urs Musfeld
Gegründet 2002 legte das Londoner Label Soundway anfänglich das Hauptaugenmerk auf Musik aus Nigeria, Ghana, Kolumbien und der Karibik. 2010 richtete es erstmals seinen Fokus auf Musikschätze aus Ostasien.
Bei seinen Streifzügen durch Bangkoks Plattenläden entdeckte der britische DJ Chris Menist die Pop-Vergangenheit des Landes. 19 Thai-Oldies stellte er für die Compilation «Sound Of Siam, Vol.1 – Leftfield Luk Thung, Jazz & Molam in Thailand 1964-1975» zusammen und machte traditionelle Stile wie Luk Thung (verbreitet in den ländlichen Gebieten) und Molam (aus dem armen Nordosten) auch ausserhalb Thailands bekannt.
Wie in vielen andern Ländern waren die zwei Jahrzehnte Zeiten geprägt von Umbruch, Experimentieren und Ausprobieren. Der damalige Zeitgeist artikulierte sich in einer Fülle von fast schon psychedelisch angehauchten Musikproduktionen, die den Sixtiesbeat und Jazz des Westens mit traditioneller thailändischer Folklore mixte. Surfgitarren werden auf Thai-Lauten losgelassen, fette Soul-Bässe tragen schüchternen, fernöstlichen Singsang. Der Einfluss amerikanischer Rock-, Soul-und Surfmusik basierte nicht zuletzt aufgrund der wegen des Vietnamkriegs stationierten GI`s und der US-Radios in Saigon.
«Sound Of Siam» zeigt, wie aufregend die Swinging Sixties und Seventies in Thailand waren.
Weitere Tipps zum Thema:
«21st Century Molam» von Paradise Bangkok Molam International Band (Band um Chris Menist und DJ Maft Sai: führt den «Sound of Siam» furios und mit viel Groove ins 21.Jahrhundert)
«The Universe Smiles Upon You» von Khruangbin (das Trio aus Austin, Texas mit einer herrlich entschleunigten Mischung aus Surf, Soul und Thai-Funk)