Best Of 2017: Alben

// Urs Musfeld

Hier meine Lieblingsalben 2017!

1. Nadine Shah: «Holiday Destination»

Die Sängerin und Songschreiberin Nadine Shah verlagert auf ihrer dritten CD «Holiday Destination» den Schauplatz vom Privaten ins Politische. Als Immigrantin in zweiter Generation setzt sie sich druckvoll und couragiert mit der Flüchtlingssituation und dem wachsenden Nationalismus in ihrer Heimat Grossbritannien auseinander.

2. King Krule: «The Ooz»

King Krule alias Andy Marshall singt und rappt auf dem zweiten Album «The Ooz» durch Südlondons dunkelste Ecken. Es handelt von sozialen Schieflagen, von der Liebe und den Unmöglichkeiten der Liebe, von Rebellion und Selbstzerstörung. Im Stile eines Crooners ordnet der 23-Jährige das Chaos aus Dub, Jazz, Rockabilly, Spoken Word und Hip Hop.

3. Hurray For The Riff Raff: «The Navigator»

Die puertoricanisch-amerikanische Singer/Songwriterin Alynda Segarra begibt sich mit ihrer Band Hurray For The Riff Raff auf die Suche nach ihrer Herkunft. Statt Folk-Fidel und Banjo sind es diesmal Latin-Rhythmen, Rock und Gospel-Soul, die das Album prägen. Ein politisches Statement, aktuell und zeitlos zugleich.

4. John Maus: «Screen Memories»

Am liebsten experimentiert John Maus mit seinen selbst gebauten Modular-Synthesizern herum. Der amerikanische Künstler mit einem Doktortitel in Philosophie jongliert auf dem vierten Album «Screen Memories» mit Stimmungen und einer erhabenen Atmosphäre. Sein Synthie-Pop erinnert an die 80er-Jahre und tönt trotzdem anders.

5. Grizzly Bear: «Painted Ruins»

War schon der Vorgänger «Shields» ein Schritt in poppigere Gefilde, ist «Painted Ruins» eine logische Weitentwicklung. Auf der Basis von Folk verknüpfen Grizzly Bear ihren vielschichtigen Kunstpop mit Psychedelia, Jazz, Ambient und Electronica. Wie immer gibt es wunderbare Melodien und fabelhafte Harmonie-Gesänge.

6. Big Thief: «Capacity»

Die Brooklyner Band Big Thief pendelt auf «Capacity» zwischen klassischem Singer/Songwritertum und fesselndem Folk-Rock hin und her. In ihren melancholisch-autobiographischen Songs gewährt Sängerin Adrianne Lenker mit zarter Stimme tiefste Einblicke in ihr Seelenleben.

7. Max Richter: «Three Worlds: Music From Woolf Works»

«Three Worlds: Music From Wools Works» ist eine eindringliche Hommage an Virginia Wolf (1882-1941) und keine leichte Kost. Drei Schlüsselwerke der manisch-depressiven Dichterin aus den 1920er-und 1930er-Jahren hat der britische Komponist Max Richter dafür vertont und zu einer Art Neoklassik-Triptychon verbunden.

8. Kelly Lee Owens: «Kelly Lee Owens»

Beeinflusst vom verstorbenen amerikanischen Disco-Produzenten, Folk-und Avantgarde-Musiker Arthur Russell schafft die Londoner Produzentin Kelly Lee Owens auf ihrem selbstbetitelten Debut-Album durch die Kombination aus verspulten Loops, treibenden Drum-Beats und dem nötigen Pop-Appeal einen behaglichen Raum zwischen Downtempo und Dancefloor.

9. Lee Ranaldo: «Electric Trim»

Auf dem zwölften Solo-Album «Electric Trim» entdeckt der frühere Sonic-Youth Gitarrist Lee Ranaldo seine Abenteuerlust und Experimentierfreude, ohne sich vom Hörer zu entfernen. Neben den Gitarren-Künsten unterstreicht der 61-Jährige eindrücklich seine Fähigkeiten als Singer/Songwriter.

10. sir Was: «Digging A Tunnel»

Fünfzehn Jahre bastelte der schwedische Multiinstrumentalist und gelernte Saxofonist Joel Wästerberg an seinem Debut-Album «Digging A Tunnel». Unter dem Pseudonym sir Was vermengt der 35-Jährige Jazz, Soul, Hip Hop, Psychedelic-Pop, Electronica und Folk. Ss Was überschreitet musikalische Grenzen, als würde er sie nicht kennen.

Weitere...

11. Jane Weaver: «Modern Kosmology»

12. Perfume Genius: «No Shape»

13. Charlotte Gainsbourg: «Rest»

14. Mount Kimbie: «Love What Survives»

15. Daniele Luppi And Parquet Courts: «Milano»

 

 

Urs Musfeld

 Urs Musfeld

SRF «Sounds!»-Musikredaktor von 1980-2017, 
noch immer unterwegs in den unendlichen Weiten des Musik-Dschungels mit dem Ohr für das Besondere.

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